Sonntag, 10. Mai 2009

Ubuntu PIM-Synchronisation via SyncML mit Funambol, Evolution, Thunderbird, Android G1, Nokia E61i ...

Die ganze Welt synchronisiert mit Outlook. Die ganze Welt? Nein, wie immer hilft Linux, sicher vom Mob abzusetzen. Wenn man dann noch ein Android Google G1 Handy besitzt und die eigene Paranoia einen davon abhält, sämtliche Adress- und Kalenderdaten auf einen Google-Server zu synchronisieren, dann fängt man an, noch aktiver nach Alternativen zu suchen.

Opensync ist zwar ein tolles Projekt, das aber leider unter chronischem Entwicklerressourcenmangel leidet. Funambol hingegen verfolgt kommerzielle Interessen und lockt mit einer Open-Source-Grundvariante des eigenen Servers.

Der Funambol Server

Die Installation des Servers (Funambol DS 7.1.0 oder 8.0) unter Ubuntu 8.10 gestaltet sich recht einfach.
In jedem Fall ist die Schritt-für-Schritt-Anleitung zu empfehlen.
Die wichtigsten Punkte in Kürze:
  • Da Root-Rechte erforderlich sind, sind Installationsskript und Admintool mit sudo zu starten.
  • Das Java Admin Tool aus dem Verzeichnis /opt/Funambol starten
  • Admin-Password ändern im Konfigurationsast users und sich erneut am Admin Tool anmelden, da er sonst mit dem alten Password versucht, Befehle an den Server zu senden
  • Unter Server Settings die Server URI eintragen. Standardmäßig ist dies http://ip-Adresse:8080/funambol/ds
  • Für die Synchronisation mit Thunderbird Lightning wird iCal-Support benötigt. Thomas Busch beschreibt in seinem Blog, wie das geht. Allerdings konnte ich Version 0.9.1 nicht von den Addon-Mozilla-Seiten, sondern nur von den Funambol-Community-Seiten installieren.

Funambol-eigene Clients

Die Standard-Installation liefert zum Testen zwei Clients mit: Der Web-Client ist leider von den Entwicklern etwas vernachlässigt worden. Er dient eigentlich nur allerersten Verifikationen der Installation, da er nicht alle Felder eines Datensatzes anzeigt.

Konfiguration des Nokia E61i für SyncML

Unter Menü->Verbind.->Synchron. ein Neues Synchron.-profil anlegen.
Unter Programme->Kontakte als Externe Datenbank card eintragen.

Konfiguration des Android Google G1

Viele mögen fragen, warum man sich ein Google-Telefon mit T-Mobile-Branding besorgt, um es dann nach einem SIMUnlock mit einer Karte eines anderen Providers ohne Google-Integration zu verwenden. Kurze Antwort: Ein Open-Source-Betriebsystem mit Linux-Grundlage ist eine gute Alternative zu Windows Mobile und dem leider auf kraftvollen Smartphones IMHO noch etwas hinterherhinkenden Symbian S60 (von einem proprietären Betriebssystem eines Obsthändlers, der aus seiner Ware immer erst ein Stück herausbeißt, bevor er sie verkauft, ganz zu schweigen).
Android sieht also zunächst nur die Synchronisation mit dem Google Adressbuch, Google Kalender, Gmail etc. vor. Diese Sychronisation muss man zunächst unter Settings auch erst explizit abschalten.
Eine alternative Synchronisation bietet das SyncML-Protokoll. Mittlerweile unterstützt der SyncML-Client von dem Open-Source-Community-Projekt für Funambol neben Kontaktsync. auch Kalender und andere. Dazu ist allerdings - stand heute - die Installation der Debug- bzw. Beta-Version erforderlich.
Wenn man selbst einen Funambol-Server einsetzt, konfiguriert man diesen unter Menü->Settings mit der Server-URI http://ip-adresse:8080/funambol/ds. Den User sollte man zuvor im Java Admin Tool angelegt haben. Zum Test kann man auch den Testuser "guest" mit Password "guest" verwenden, sofern man den noch nicht gelöscht hat.

Da die Software noch einige Fehler aufweist, kann es - gerade bei Datenmengen um mehrere hundert Datensätzen - zu Abstürzen kommen. Dies zieht u.U. auch Dateninkonsistenzen, wie z.B. doppelte Einträge, nach sich.
Wenn sich dann die Kalender- oder Contacts-Applikation nicht mehr starten lässt, muss man die entsprechende Datei auf dem Handy löschen. Für den Kalender ist dies:
/data/data/...

Konfiguration von MS Outlook 2003 für Funambol

Auch für Outlook gibt es ein Plugin. Wenn man nicht als Administrator arbeitet, ist dieses Plugin nicht ganz leicht zu handhaben: Die Installation als Admin lief glatt. Allerdings hat bei mir bisher als normaler Nutzer nur der Aufruf über das Start-Menü, nicht über das Icon in Outlook, funktioniert.
Hier trägt man unter Optionen wieder die Server-URI, den Nutzernamen und das Passwort ein. Testweise kann man auch nur eine "One-Way-Synchronisation" Outlook->Server vornehmen. Dann zerschießt man sich seine Outlook-Kontakte nicht. Allerdings ist in jedem Fall das Arbeiten mit einer Testkopie anzuraten. Verwendet man mehrere Outlook-Profile, wird das aktuell in Outlook aktive Profil angesprochen.

Aktuelles Problem: Bei 2100 Kontakte bricht er die Synchronisation nach Kontakt Nr. 679. Problem mit dem Datensatz? Zeichensatz?

Synchronisation von Evolution mit Funambol

Das Tool SyncEvolution sorgt bei der Synchronisation für die korrekte Behandlung von doppelten Einträgen.

Genesis ist ein grafisches Front-End unter Gnome für SyncEvolution.

Hat man die Konfiguration angelegt, z.B. via Genesis, liegt diese im Verzeichnis "~/.config/syncevolution/<profilname>".
Diese sollte vor allem folgende Zeilen enthalten:
syncURL = http://<funambol-ip-adresse>:8080/funambol/ds
username = <funambol-username>
password = <funambol-password>
SSLVerifyServer = 0
SSLVerifyHost = 0

Die letzten beiden Zeilen sind u.a. dann eine schnelle Abhilfe, wenn man den "error code 511" erhält. Allerdings sollte man diese Authentifizierung nur abschalten, wenn man nicht über unsichere Netze synchronisiert.

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Zuletzt aktualisiert: 3. Jan, 22:11